Mittwoch, 8. August 2012

Wind aus Süd-Nord

Ha, ha ha! Süd-Nord! Ha, ha, ha! Oh, Er ist dumm, ganz abscheulich dumm!
diese piccz sind vor dem theater entstanden, deswegen auch diese wirre verbindung dieser bilder mit unserem lieben woyzeckkk!
weitere bilder von diesem komischen abend bitte klicken^^   

also hier eine kleine rezension zum woyzecktheater:
(danach war ich wirklich ganz verstört und am nächsten tag noch aufgeregt^^ :D)

Ein Mann. Allein auf der Bühne. Bekleidet mit Hemd, Hose und Springerstiefeln. Hinter ihm ein großes Leuchtschild mit dem Schriftzug 'Beautiful World'.
Zieht sich provokativ langsam aus. Unbekleidet. Nackt. Allein. Rennend. Rennen, rennen immer im Kreis. Die Blicke der Zuschauer kreisen. Und die kreisenden Blicke kreisen sich um Woyzeck und Woyzeck wiederum kreist auch. Alles kreist. Kreist. Wie eine Uhr. Eine Uhr, die niemals aufhört zu kreisen, zu schlagen, zu ticken. Pochen. Woyzeck's Herz pocht. Immer lauter. Immer schneller. Eine einsame Kreatur, immer 'beobachtet' von dem ironisch abwertenden Schild, dass über ihm prangt und den anderen Schauspielern, die sich über ihn lustig machen. 
Alle gegen ihn. Ihn. Woyzeck. Alleine. Nackt. Ohne Mikrofon, während alle anderen Besitzer einer Sprach-Verstärkung sind.

Dieses Stück welches so kurios und provokant startet, ist die Inszenierung von Christoph Mehler, basierend auf dem Dramenfragment von Georg Büchner (1813-1837). Dieses sehr künstlerische und aufs Minimalste reduzierte Bühnenbild lässt viele Deutungen zu, wirkt verstörend und der nackte Woyzeck 'theatersaalverlassend' (xD).
Langsam wendet man den Blick von dem nackten Mann ab und fokussiert die anderen Schauspieler, welche sich zu Beginn des Stückes im Zuschauersaal befinden und den Hauptprotagonisten verhöhnen. Nach und nach versammeln sich immer mehr von den insgesamt 8 Schauspielern auf der Bühne. 

Sie kommen und gehen. Rennen, verhöhnen, tanzen, ficken, lachen, stehen, sitzen. All das steigert sich zu einem 'lauten' Höhepunkt, immer mit dem penetrant blinkenden Schild im Hintergrund.
Die Bühne leuchtet rot auf. Woyzeck rennt immer noch im Kreis. Alle reden auf ihn ein. Marie, seine Frau, betrügt ihn mit dem Tambourmajor. SEX. Hass. Alle tanzen verrückt auf der Bühne. Der Betrug raubt Woyzeck die Energie und den Verstand. Die Umstehenden quälen ihn, stellen ihn zur Schau, bis er nicht mehr kann. Nur noch eine kriechende Kreatur darstellt. Die Menschen tanzen immer schneller und wilder. Die Musik wird lauter. Die Stimmen in Woyzecks Kopf verwirrter, hämmernder, drohender.
Bis alles auf den einen Gedanken hinausläuft. Unabdingbar und immer klarer. Unwiderruflich. 
Bis aus dem Gedanken ein Entschluss wird und aus diesem eine schreckliche Tat.

Dieses Stück zeigt gerade durch die extrem reduzierten Requisiten und komprimierten Dialoge auf dramatische Weise einen psychisch kaputten Menschen, geächtet von einer Gesellschaft, die für ihn nur Hohn und Spott übrig hat. Ein Verstoßener, der keinen anderen Ausweg mehr weiß. Die radikale Darstellung polarisiert. Die Zuschauer sind beschämt, entsetzt, nachdenklich und vorallem verwirrt. Nichtkenner der literarische Vorlage (wie theresa^^) wahrscheinlich eher geschockt und enttäuscht.

Eine Stunde, in der ein Mann nur nackt im Kreis rennt, Leute tanzen und reden. Unverständliche Gesprächsfetzen, die immer lauter und lauter werden, unterstrichen von dramatischer Musik. 
Textkenntnis wird von Mehler auf jeden Fall vorausgesetzt, besitzt man diese, ist die Inszenierung allerdings auf beklemmende Art packend und interessant.



 hahah ihr habt euch alles durchgelesen. das war eine scheiß deutschhausi xDD jaaa endlich ferien! ♥♥♥

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